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Wochen, Monate oder Jahre? – Wie lange stillen Frauen eigentlich?

Wochen, Monate oder Jahre? – Wie lange stillen Frauen eigentlich?

Das Wichtigste in Kürze

Wie lange sollte pro Seite gestillt werden?

Es wird empfohlen, jedes Baby mindestens 10–15 Minuten pro Seite zu stillen, um sicherzustellen, dass es genug Milch bekommt und die Brust vollständig entleert wird. Hier erfährst Du mehr…

Wie lange sollte ich mindestens stillen?

Die WHO und andere führende Gesundheitsorganisationen empfehlen, dass Mütter ihre Babys in den ersten sechs Monaten ausschließlich stillen und dann bis zum Alter von mindestens zwei Jahren oder darüber hinaus weiter stillen sollten, während zusätzliche Nahrungsmittel eingeführt werden.

Wie lange ist Stillen medizinisch sinnvoll?

Es gibt viele gesundheitliche Vorteile, insbesondere die Stärkung des Immunsystems und der emotionalen Bindung zwischen Mutter und Kind. Medizinisch gesehen verliert Stillen mit der Zeit also nicht an gesundheitlichen Vorteilen.

Wie lange sollte man eigentlich Stillen? Viele Mütter fragen sich das spätestens dann, wenn ihr Nachwuchs gerade auf die Welt gekommen ist.

In diesem Artikel werden wir uns mit der Frage befassen, wie lange Du Dein Baby stillen solltest. Wir gehen dabei auf verschiedene Faktoren ein, die für die Stilldauer von Interesse sind. Außerdem klären wir die Frage, wie lange Stillen überhaupt medizinisch sinnvoll ist und welche Empfehlungen es von offiziellen Seiten gibt, z. B. die WHO-Stillempfehlungen.

Eins vorweg: Es gibt keine genaue Vorgabe, wie lange Mütter ihre Kinder stillen sollten. Deshalb müsste die Frage eigentlich nicht, wie lange man stillen sollte, sondern wie lange frau ihr Kind stillen möchte.

Die Vorteile des Stillens für Mutter und Kind

Stillen ist ein wichtiger Teil der Mutter-Kind-Bindung und eine natürliche Möglichkeit, Dein Kind mit den Nährstoffen zu versorgen, die es für sein Wachstum und seine Entwicklung benötigt. Obwohl es zahlreiche Vorteile sowohl für die Mutter als auch für das Kind gibt, gehen die Meinungen hierüber zum Teil weit auseinander. Nicht zuletzt, da das Stillen in westlichen Gesellschaften lange Zeit eher einen schlechten Ruf hatte. Aus gesundheitlicher Perspektive ist es jedoch das beste für Mutter und Kind.

Einer der wichtigsten Vorteile des Stillens für das Kind ist, dass es sich um die ideale Nahrungsquelle handelt. Die Muttermilch enthält alle Nährstoffe, die das Baby benötigt, um gesund zu wachsen und sich zu entwickeln. Sie enthält auch Abwehrstoffe, die das Baby vor Krankheiten schützen können und seinem Immunsystem hilft, sich zu entwickeln. Studien haben gezeigt, dass gestillte Babys seltener an Infektionen, Atemwegsproblemen und allergischen Erkrankungen leiden.

Darüber hinaus ist das Stillen eine Möglichkeit für Dein Baby, Stress abzubauen. Es fühlt sich in Mamas Armen sicher und geborgen und kann sich dadurch emotional regulieren. Dieser Vorteil macht sich auch statistisch bemerkbar: Stillbabys schreien tendenziell weniger als Flaschenkinder.

Es gibt auch viele Frauen, die berichten, dass das Stillen ein beruhigendes und entspannendes Erlebnis für sie selbst ist, das ihnen hilft, sich auf das Muttersein einzustellen. Das liegt vor allem am Hormon Oxytocin, das im Volksmund auch als das „Kuschelhormon“ bezeichnet wird. Bei seiner Ausschüttung fühlen Mutter und Kind sich geborgen und entspannt. Das Hormon wird übrigens auch beim Sex vermehrt ausgeschüttet.

Stillen hat auch gesundheitliche Vorteile für die Mutter. Es kann dazu beitragen, den Gewichtsverlust nach der Geburt zu beschleunigen. Stillende Mütter haben einen erhöhten Kalorienbedarf und die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft ist eine natürliche Vorbereitung des Körpers auf die Stillzeit.

Auch das Risiko von Brustkrebs und Osteoporose kann sich durch das Stillen reduzieren. Es kann auch helfen, den Menstruationszyklus wiederherzustellen und das Risiko von Endometriose zu verringern.

Welche Hindernisse können Mutter und Baby beim Stillen begegnen?

Eines der häufigsten Probleme in der Stillzeit tritt vor allem am Anfang auf: Das Baby hat Schwierigkeiten, an der Brustwarze zu saugen oder sich an der Brust zu halten. Dies kann dazu führen, dass die Mutter Schmerzen hat oder dass das Baby nicht genügend Milch bekommt. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, wenn Du Dich an Deine Hebamme wendest. Sie unterstützt Dich dabei, das Baby richtig anzulegen und hilft Dir, die richtige Stillposition zu finden.

Hinweis: Mütter wissen entgegen dem Volksglauben nicht einfach so intuitiv, wie Stillen funktioniert. Auch sie müssen es lernen und zusammen mit ihrem Baby üben. Du solltest Dich deshalb nicht schlecht fühlen, wenn es nicht auf Anhieb klappt. Es ist ganz normal, dass Du Zeit brauchst, um Dich da reinzufinden.

Ein weiteres Problem, das auftreten kann, ist, dass die Mutter nicht genügend Milch produziert. Dies kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, wie zum Beispiel Stress, mangelnde Flüssigkeitszufuhr oder Medikamente, die die Milchproduktion hemmen. 

Achtung: Leider wird heute oft sehr schnell Flaschennahrung zugefüttert, um zu garantieren, dass Neugeborene genügend Nahrung bekommen und nicht zu viel Gewicht verlieren. Dabei wird aber nicht beachtet, dass sich die Milchproduktion der Mutter erst auf das Kind einstellen muss und dies mitunter einige Zeit dauert. Ein leichtsinniges Zufüttern kann den natürlichen Stillkreislauf aus dem Gleichgewicht bringen und im Endeffekt zu einer dauerhaft geringeren Milchbildung führen. Sprich auf jeden Fall mit Deiner Hebamme, bevor Du zufütterst. Ausschlaggebend sollte der allgemeine Gesundheitszustand Deines Babys sein.

Manchmal kann auch das Stillen selbst zu einer Belastung werden, insbesondere für Frauen, die wieder arbeiten gehen oder sich um andere Kinder kümmern müssen. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, sich Unterstützung von Familienmitgliedern oder Freunden zu holen.

Tipp: Es kann auch helfen, sich in einer Stillgruppe auszutauschen, um Tipps und Ideen zu bekommen, wie man das Stillen in den Alltag integrieren kann.

Wie lange sollte man stillen?

Es gibt prinzipiell keine feste Antwort auf diese Frage, da jedes Baby anders ist und es von Faktoren wie dem Stillverhalten der Mutter, der Ernährung der Mutter, dem Gesundheitszustand des Babys und den Vorlieben des Babys abhängt.

Im Endeffekt liegt die Entscheidung bei Dir als Mutter. Am wichtigsten ist, dass Du Dich mit Deiner Entscheidung wohlfühlst. Du solltest Dich nicht gedrängt fühlen, länger zu Stillen, als es Dir angenehm ist. Gleichzeitig musst Du etwaigem gesellschaftlichen Druck nicht nachgeben, wenn Du länger stillen möchtest. Wir kommen noch darauf zurück, welche gesundheitlichen Vorteile insbesondere langes Stillen für Dich und Dein Baby hat.

An vorderster Stelle steht immer das Wohlbefinden der Mutter, denn wenn Du nicht Stillen kannst oder willst, wird das Stillen für Dich und Dein Baby in Stress ausarten und unangenehm sein, was Eure Bindung wiederum negativ beeinflussen kann. In diesem Fall ist es wichtig, dass Ihr Euren individuellen Weg findet, mit dem sich alle am wohlsten fühlen.

Keyfactbox

Das natürliche Abstill-Alter liegt zwischen zwei und vier Jahren. „Natürlich“ deshalb, da die meisten Kinder in dieser Altersspanne meist ohne bewusste Steuerung der Mutter das Interesse an der Brust verlieren. Das natürliche Saugbedürfnis lässt nach und die Kleinen haben gelernt, sich selbst zu regulieren. Was den Milchfluss bei der Mutter angeht, versiegt er normalerweise nicht, solange das Kind noch regelmäßig trinkt.

Wie lange ist Stillen medizinisch sinnvoll?

Die WHO Stillempfehlung ist, dass Babys mindestens ein halbes Jahr lang ausschließlich gestillt werden sollten und dann parallel zum Stillen nach und nach die Beikost eingeführt wird. Grund dafür ist die Entwicklung des Verdauungssystems, das im ersten halben Jahr in der Regel noch nicht bereit ist für zusätzliche Nahrung. Es gibt bestimmte Beikostreifezeichen, anhand derer Du Dich hinsichtlich des Beikoststarts orientieren kannst.

Eine weitere Stillempfehlung der WHO ist, dass Mütter im optimalen Fall insgesamt 2 Jahre ihres Lebens stillen (das kann auch auf mehrere Schwangerschaften aufgeteilt werden). Grund für diese Empfehlungen ist, dass Studien auf einen signifikanten Rückgang des Krebsrisikos in Bezug auf den genannten Zeitraum hinweisen.

Ein medizinisch sinnvoller Zeitpunkt für das Ende der Stillzeit existiert so gesehen überhaupt nicht. Stillen hat keine Nachteile für Mutter und Kind, wenn man von solchen Einschränkungen, die eher gesellschaftlich als medizinisch bedingt sind, mal absieht. Natürlich ist aber die Frage auch gesundheitlich relevant, wie belastend sich das Stillen für die Mutter anfühlt.

Wie können Mutter und Kind eine langfristige Stillbeziehung aufbauen?

Einer der wichtigsten Faktoren, um eine erfolgreiche Stillbeziehung aufzubauen, ist es, dem Baby genügend Zeit zu geben, um an der Brust zu saugen und zu trinken. Heute wird Müttern empfohlen, nach Bedarf zu stillen und nicht etwa nach festen Uhrzeiten. Babys haben in den ersten Wochen ihres Lebens häufig das Bedürfnis, häufig zu trinken und es ist wichtig, ihnen genügend Zeit zu geben, um satt zu werden. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass das Baby genügend Milch bekommt und dass die Milchproduktion der Mutter angeregt wird.

Eine weitere Möglichkeit, eine langfristige Stillbeziehung aufzubauen, ist es, das Baby so oft wie möglich anzulegen, insbesondere in den ersten Wochen. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass das Baby genügend Milch bekommt und dass die Mutter ihre Milchproduktion aufrechterhält. Es ist auch wichtig, darauf zu achten, dass das Baby gut an der Brust angelegt wird, um Schmerzen und andere Probleme zu vermeiden.

Du kannst Dir auch Unterstützung holen. Es gibt viele Ressourcen und Unterstützungsmöglichkeiten, die Müttern beim Stillen helfen können, wie Stillberater, Stillgruppen und Online-Communities. Diese Ressourcen können dabei helfen, Schwierigkeiten zu lösen und Tipps und Ideen zu bekommen, wie man das Stillen in den Alltag integrieren kann.

Tipp: Im Wochenbett ist Deine Hebamme erste Ansprechpartnerin und steht Dir auch für Stillberatungen zur Verfügung. Was viele tatsächlich nicht wissen: Auch nach dem Wochenbett hast Du noch Anspruch auf insgesamt 8 Stillberatungen durch Deine Hebamme. Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese Termine.

Stillen ist eine individuelle Entscheidung

Für viele Eltern ist es schwer, eine Entscheidung darüber zu treffen, wie lange sie ihr Kind stillen sollen. Es ist jedoch wichtig, dass Eltern die Entscheidung respektieren, die am besten für ihr Kind und ihre Familie ist. Stillen bietet viele Vorteile für das Kind und die Mutter. Es kann ein wichtiger Teil der Bindung zwischen Mutter und Kind sein.

Während es für manche Eltern sinnvoll ist, das Stillen so lange wie möglich fortzusetzen, ist es für andere möglicherweise besser, sich früher zu entscheiden, abzustillen. Die Entscheidung sollte jedoch immer von den Eltern getroffen werden und nicht von anderen. Es hängt auch stark davon ab, ab wann Dein Baby andere Nahrung akzeptiert. 

FAQ wie lange stillen

Wie lange sollte ich mein Kind im Idealfall stillen?

Die meisten Kindergesundheitsexperten empfehlen, dass Säuglinge so lange gestillt werden, wie möglich. Es wird empfohlen, dass Mütter ihr Kind mindestens 6 Monate bis zu einem Jahr stillen.

Warum ist das Stillen wichtig?

Es ist die natürlichste und kostengünstigste Art, Babys mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen, die sie brauchen, um sich gesund und stark zu entwickeln. Stillen kann auch helfen, das Risiko einiger chronischer Krankheiten und Infektionen zu verringern.

Kann ich mein Baby auch länger stillen?

Ja, auf jeden Fall! Es ist absolut in Ordnung, wenn Du Dein Baby so lange wie Du möchtest stillst. Es gibt keine Vorschriften oder festgelegten Zeiträume, wie lange Du Dein Baby stillen kannst.

Quellen