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Abstillen – So kannst Du vorgehen

Abstillen – So kannst Du vorgehen

Das Wichtigste in Kürze

Wie funktioniert Abstillen?

Das Abstillen erfolgt bestenfalls allmählich, indem die Milchproduktion verringert wird, meist durch schrittweises Reduzieren der Stillmahlzeiten. Hier erfährst Du mehr…

Wie lange dauert es, abzustillen?

Die Dauer des Abstillens hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der individuellen Milchproduktion und dem Alter des Kindes, kann jedoch mehrere Wochen bis Monate dauern.

Abstillen: Wie lange hat frau eine pralle Brust?

Die Dauer, während der eine Frau eine pralle Brust hat, kann ebenfalls variieren, aber normalerweise nimmt die Schwellung innerhalb von einigen Tagen bis einer Woche ab, wenn das Abstillen allmählich erfolgt.

Das Abstillen ist eine der ersten Herausforderungen, mit der wir uns in der Entwicklung unserer Kinder konfrontiert sehen. Gerade wenn Du länger gestillt hast, haben Du und Dein Kind eine starke Bindung über das Stillen aufgebaut.

Irgendwann kommt jedoch bei den meisten stillenden Müttern der Punkt, an dem sie ihr Baby abstillen möchten. In unserem Artikel haben wir deshalb einige Informationen und hilfreiche Tipps zusammengestellt, die Dich beim Abstill-Prozess unterstützen sollen.

Wir beantworten die Frage, wie lange gestillt werden sollte und ab wann Du abstillen kannst. Wir gehen darauf ein, wie Abstillen funktioniert und wie Du richtig abstillst. Außerdem klären wir über mögliche Problem und sinnvolle Lösungen auf.

Wie lange solltest Du generell stillen?

Es gibt keine festgelegte Zeit, wie lange Du stillen solltest. Die Frage sollte deshalb eher lauten: Wie lange möchtest Du stillen? Das natürliche Abstill-Alter liegt zwischen 2 und 4 Jahren. Dann lässt das natürliche Saugbedürfnis bei Kindern nach.

Allerdings halten nur wenige Mütter so lange durch, nicht zuletzt, da in westlichen Gesellschaften das Stillen lange Zeit geringgeschätzt wurde und erst nach und nach ein Bewusstsein für die zahlreichen positiven Aspekte entsteht. Aber viele Mütter wollen auch einfach nicht so lange ihre Freiheit einschränken, denn die Abhängigkeit des Kindes von der Mutter ist beim Stillen letztendlich doch größer.

abstillen
Wann abstillen?

Aus gesundheitlicher Sicht gibt es einige Anhaltspunkte, an denen Du Dich orientieren kannst. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass Babys mindestens sechs Monate ausschließlich gestillt werden und dass das Stillen danach fortgesetzt wird, solange es für Mutter und Baby beide wünschenswert ist.

Zusätzliche Information: Darüber hinaus empfiehlt die WHO Frauen, insgesamt zwei Jahre zu stillen. Denn Studienergebnisse deuten darauf hin, dass eine zweijährige Stillzeit das Brustkrebsrisiko um bis zu 18 % senken kann. Die Stillzeit kann dabei übrigens auf mehrere Kinder aufgeteilt werden.

Letztendlich steht Dein Wohlbefinden jedoch immer an erster Stelle. Du kannst also selbst entscheiden, wie lange Du stillen möchtest, basierend auf Deinen eigenen Bedürfnissen und denen Deines Babys.

Die gesundheitlichen Vorteile des Stillens für Dich und Dein Baby

Es gibt viele Vorteile, die das Stillen für Mutter und Baby hat. Die Vorteile des Stillens für das Baby sind zahlreich:

  • Muttermilch enthält alle notwendigen Nährstoffe und Antikörper, um das Immunsystem des Babys zu stärken und es vor Infektionen zu schützen.
  • Das Stillen kann das Risiko von SIDS (plötzlicher Kindstod) reduzieren.
  • Die enge Bindung zwischen Mutter und Baby durch den Körperkontakt beim Stillen fördert das Wohlbefinden des Babys und die Beziehung zwischen Mutter und Kind.
  • Das Saugen an der Brust kann auch die Entwicklung der Kiefermuskulatur fördern und das Risiko von Zahnfehlstellungen verringern.
  • Stillen hilft, Stress zu reduzieren und dient der emotionalen Regulation.
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Baby abstillen

Vorteile des Stillens für die Mutter:

  • Das Stillen kann helfen, die Gebärmutter schneller zu verkleinern und den Blutverlust nach der Geburt zu reduzieren.
  • Es kann auch das Risiko von bestimmten Krebsarten wie Brust- und Eierstockkrebs verringern.
  • Das Stillen kann die Bindung zwischen Mutter und Baby stärken und das emotionale Wohlbefinden der Mutter fördern.
  • Es kann auch den Stoffwechsel anregen und helfen, das Körpergewicht schneller zu reduzieren. Denn: Der Kalorienbedarf bei stillenden Müttern ist erhöht und das im Laufe der Schwangerschaft zusätzlich angesetzte Gewicht dient in der Stillzeit dazu, den zusätzlichen Bedarf zu bedienen.

Wann abstillen?

Wann Du abstillst, entscheidest Du selbst. Der natürliche Abstill-Prozess erfolgt allmählich, das heißt also nicht von heute auf morgen. Optimalerweise wird das Stillen schrittweise reduziert und dadurch die Milchbildung in der Brust verringert. So werden Komplikationen wie ein Milchstau auf natürliche Weise vermieden. Zudem ist das Abstillen für Dein Kind sanft und nicht „schockartig“.

Das Abstillen gestaltet sich unterschiedlich, je nachdem, wie alt Dein Kind ist. Wenn Du Dein Baby abstillst, wenn es jünger als ein Jahr ist, raten Ärzt*innen und Hebammen dazu, bis zum Ende des ersten Lebensjahres Pre-Milch zu geben. Die Beikostmenge, die Dein Kind im ersten Jahr zu sich nimmt, reicht häufig noch nicht aus, damit es ausreichend Nährstoffe bekommt.

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Wann soll ich mein Baby abstillen?

Wenn Dein Kind bereits ein Jahr oder älter ist, muss die Muttermilch nicht mehr zwingend durch Formula-Nahrung ersetzt werden. Wenn Du bereits schrittweise Stillmahlzeiten reduziert hast, kannst Du mit einem Jahr wahrscheinlich schon relativ unkompliziert abstillen.

Richtig abstillen – wie funktioniert’s?

Wie Abstillen funktioniert, kann individuell unterschiedlich verlaufen. Eines erleben aber viele Mütter gleichermaßen: Abstillen kann sowohl gesundheitlich als auch emotional herausfordernd sein. Daher solltest Du einige grundsätzliche Dinge beachten:

  1. Dein Kind wird wahrscheinlich um die Brust trauern und sie eventuell auch vehement einfordern. Hier sind Verständnis und Zuwendung besonders wichtig, schließlich ist das Stillen viel mehr als nur Ernährung für Dein Kind, es vermittelt Deinem Kind auch viel Nähe und Sicherheit.
  2. Wenn Du nicht allmählich abstillen möchtest, sondern den Prozess kurz und schmerzlos (?) durchziehen möchtest, achte darauf, Deine Brust entsprechend zu pflegen. Streiche Milch aus, wenn Deine Brüste sich sehr voll anfühlen und nutze pflanzliche Mittel, um die Milchproduktion zu reduzieren.
  3. Ein abruptes Abstillen kann auch zu körperlichen Beschwerden bei Deinem Baby führen, zum Beispiel zu Verdauungsproblemen. Informiere Dich daher am besten im Vorfeld bei Deiner Kinderärztin bzw. Deinem Kinderarzt, welche Maßnahmen Du in solchen Fällen ergreifen kannst.
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Wie richtig abstillen?

Tipp: Pfefferminze, Salbei und Minze sind Pflanzen, die Milchproduktion verringern können und daher beim Abstillen helfen können. Es wird empfohlen, diese Pflanzen in Form von Tee oder als Gewürze in der Nahrung zu konsumieren. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Konsum dieser Pflanzen in großen Mengen unerwünschte Nebenwirkungen haben kann, daher erfolgt ihre Verwendung am besten in Absprache mit einem Arzt bzw. einer Ärztin, der Hebamme oder einer Stillberaterin.

Tipps zum Abstillen: So kann Dein Abstill-Prozess aussehen

Zum Abstillen gibt es Tipps, die Dir helfen können. Wir in der Redaktion raten zu einem sanften und allmählichen Abstill-Prozess, von daher orientieren sich unsere Tipps auch daran. Wie Abstillen umgesetzt werden kann, erfährst Du im Folgenden:

Vorbereitung

Bevor Du Dich entschließt, das Abstillen in Angriff zu nehmen, solltest Du Dir ein paar Dinge überlegen. Frage Dich zunächst, ob Du wirklich bereit bist, das Abstillen durchzuführen. Wenn Du Zweifel hast oder unsicher bist, ob es das Richtige für Dich und Dein Baby ist, solltest Du vielleicht noch ein wenig warten. Denn: Konsequenz ist wichtig, um Dein Baby nicht zu verunsichern.

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Stillen ist eine besondere Zeit

Außerdem ist es sehr hilfreich, wenn Du Dir einen konkreten Plan machst, wie Du das Abstillen angehen willst. Möchtest Du vielleicht innerhalb einer Woche vollständig abstillen oder möchtest Du es langsamer angehen und das Abstillen über einen längeren Zeitraum hinweg gestalten? Es ist wichtig, dass Du Dir ein realistisches Ziel setzt, das für Dich und Dein Kind machbar ist.

Hinweis: Gerade wenn Dein Kind schon älter ist, ist es auch sehr ratsam, Deinem Kind zu erklären, dass es jetzt nicht mehr die Brust bekommt und warum. Das kann ihm neben umfassender Zuwendung dabei helfen, den Abstill-Prozess zu verarbeiten.

Wichtige Schritte des Abstillens

Der erste konkrete Schritt ist wie gesagt, die Stillmahlzeiten nach und nach zu reduzieren. Bedenke: Wenn Du plötzlich aufhörst zu stillen, kann das für Dein Baby schwierig sein und es kann Unverträglichkeiten geben. zudem kann sich die Milchproduktion bei Dir auf diese Weise anpassen und nach und nach verringern.

Bist Du entschieden, komplett Abzustillen, dann wähle am besten einen Zeitpunkt, an dem Du und Dein Baby Ruhe habt. Wenn Dein Baby krank ist oder Du gestresst bist, kann es schwieriger sein, das Abstillen erfolgreich durchzuführen. Warte lieber, bis Du und Dein Baby entspannt und bereit sind, den Übergang zu machen. Es ist auch nicht ratsam, abzustillen, wenn gerade größere Veränderungen anstehen, etwa ein Umzug oder der Kita-Start.

Keyfactbox

Wenn Du relativ lange stillst, kann ein aktives Abstillen mitunter auch gar nicht mehr erforderlich sein. Manche Kinder stillen sich irgendwann von selbst ab.

Es kann sein, dass Dein Kind während des Abstillens übermäßig hungrig ist oder unruhig wird. Gib Deinem Kind dann zusätzliche Nahrung und ganz viel Trost und Zuneigung.

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Wie abstillen?

Auch für Dich selbst ist es wichtig, dass das Abstillen angenehm bleibt. Es kann sein, dass Du während des Abstillens Schmerzen oder ein Druckgefühl in den Brüsten verspürst, da die Milchproduktion sich noch nicht eingestellt hat. In diesem Fall kann es hilfreich sein, eine Stillbinde zu tragen oder kalte Kompressen auf die Brüste zu legen. Du solltest die Brüste auch etwas ausstreichen oder Milch abpumpen, um den Druck zu lindern.

Es ist auch empfehlenswert, zunächst nachts abzustillen. Dadurch verbessert sich häufig schon die Schlafqualität von Mutter und Kind. Auch kann der Abstill-Prozess dadurch insgesamt vereinfacht werden.

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Nutze Alternativen zum Stillen

Wenn Du das Stillen reduzierst, kann es hilfreich sein, Alternativen zu nutzen, um Deinem Baby die nötige Nahrung und den nötigen Trost zu geben. Du könntest beispielsweise Muttermilchersatz oder Flaschennahrung verwenden, um Deinem Baby die Nahrung zu geben, die es braucht.

Wenn Dein Kind schon älter ist, kannst Du ihm Dinge anbieten, die sein Saug- und Nuckelbedürfnis befriedigen, zum Beispiel Schnuller, Beißringe, Gemüse oder Brotrinde zum Kauen und eine Flasche mit Wasser.

Tipp: Du kannst Dich während des Abstillens auch von einer Stillberaterin begleiten lassen.

Sei geduldig

Das Abstillen kann für das Kind eine große Veränderung darstellen und es kann eine Weile dauern, bis es sich daran gewöhnt hat. Geduld ist hier die wichtigste Tugend. Gib Deinem Kind die Zeit, die es braucht, um sich an die neue Situation zu gewöhnen.

Abstillen kann herausfordernd sein, ist aber machbar

Das Schwierigste am Abstillen ist wahrscheinlich, den Entschluss zu fassen und den Schritt des Abstillens zu wagen. Wenn Du jedoch konsequent, gut vorbereitet und mit viel Geduld an die Sache herangehst, wird es sicherlich gut funktionieren. Am wichtigsten ist es, dass das Wohlbefinden Deines Kindes sowie Dein eigenes Beachtung finden und ihr euch Zeit nehmt, um die neue Situation gut zu verarbeiten.

FAQ Abstillen

Wie lange solltest Du stillen, bevor Du abstillen kannst?

Wie lange Du stillst, liegt letztendlich an Dir. Es wird empfohlen, bis zum 6. Lebensmonat des Kindes zu stillen. Jedoch hängt der Zeitpunkt des Abstillens ganz von Dir und Deinem Baby ab.

Kannst Du einfach mit dem Abstillen beginnen?

Ja, Du kannst quasi jederzeit mit dem Abstillen beginnen. Denk jedoch immer daran, dies nicht abrupt zu tun, sondern das Stillen nach und nach zu reduzieren. So gestaltest Du den Prozess am angenehmsten.

Welche Tipps gibt es fürs Abstillen?

In erster Linie gilt es: viel Geduld! Nicht bei jedem klappt das Abstillen sofort und das ist vollkommen normal. Achte auch stets darauf, dass Dein Baby ausreichend Nahrung zu sich nimmt. Wenn Du also immer weniger Muttermilch gibst, musst Du zufüttern.

Quellen